7- Piazza Navona
In römischen Zeiten war
der Platz ein vom Kaiser Domiziano im Jahr 85 n.C. gebautes Stadion;
dieses wurde im III Jahrhundert von Kaiser Settimio Severo
restauriert. Das Stadion war 276 m lang, 54 m breit und konnte 30.000
Zuschauer fassen. Es gab eine Fülle von Statuen und eine davon ist
wahrscheinlich das noch heute neben Piazza Navona stehende
Pasquino-Standbild, von dem man vermutet, dass es sich um einen Teil
von einer griechischen Gruppe von Statuen handelt.
Es handelte sich um ein
Stadion und nicht um einen Kampfplatz, sodass keine "carceres"
(Tore aus welchen die Rennpferde heraus kamen) und auch keine "spina"
(Trennmauer um welche die Pferde rannten) wie z.B. in der Circo
Massimo vorhanden sind, sodass freier Platz für die Wettspiele der
Athleten war. In dem Platz steht ein Obelisk der früher in dem
Massenzio-Kampfplatz auf der Via Appia stand.
Der Platz hiess
ursprünglich "in Agone" (aus dem Latein "agones",
gleich Wettberwerb) weil dort athletische Wettkämpfe ausgetragen
wurden. Es stimmt absolut nicht, dass Piazza Navona für Seekämpfe
verwendet wurde. In der Antike wurde der Platz regelmässig im August
unter Wasser gelegt, um die sommerliche Hitze zu mildern.
Ursprünglich war der Platz etwas hohl, die Abflüsse der drei
Brunnen wurden verstopft und das Wasser füllte den Platz..
Zwischen 1810 und 1839
wurden in dem Platz Pferderennen organisiert. Piazza Navona stellt in
etwa den Triumph vom Barock-Stil in Rom dar: Architekte und Bildhauer
wie Gian Lorenzo Bernini (der Brunnen der vier Flüsse in der
Platzmitte stellt Donau, Gange, Nil und Rio de la Plata , also die
vier Weltecken dar), Francesco Borromini und Girolamo Rainaldi
(Sant'Agnese in Agone, vor dem Bernini-Brunnen), sowie Pietro da
Cortona welcher die Freske der Galerie von Palazzo Pamphili schuf ,
haben dabei mitgewirkt.
8 - Piazza Campo de Fiori
Bis 1400 bestand der Platz
nicht. Es waren Wiesen und Nutzgarten; die Wiesen waren voll Blumen
und vielleicht davon der Name Campo de' Fiori (Blumenfeld). Andere
glauben dagegen dass der Name von Flora hergeleitet wurde, welche
die Geliebte von Pompeo gewesen ist. Im Jahr 1456 liess Papst
Callisto III den Platz pflastern, um rundherum ein neues Stadtviertel
entstehen zu lassen. Infolgedessen wurden mehrere Paläste gebaut,
darunter Palazzo Orsini welcher direkt am Platz steht.
Hierdurch entstand reger
Verkehr von Prominenten wie Botschaftern und Kardinälen, Handwerker,
Geschäfte, Handel und sogar ein grosser Pferdemarkt.
Auf diesem Platz
wurden auch die Hinrichtungen und Folterstrafen vorgenommen: am 17.
Februar 1600 wurde der domenikanische Bruder und Filosoph Giordano
Bruno als Ketzer lebendig verbrannt. Wo einst der Scheiterhaufen
errichtet wurde ist im Jahr 1888 ein bronzenes Denkmal vom Bildhauer
Enzo Ferrari errichtet. Seit 1869 findet auf diesem Platz in lebhafter Markt
statt, wie in dem Film "Campo de' Fiori" vom 1943 mit den
Schauspielern Anna Magnani und Aldo Fabrizi meisterhaft gezeigt wird.
Campo de' Fiori ist der
einzige Platz in Rom wo keine Kirche steht.
9 - Piazza San Pietro
Dieser Platz steht am
meisten dem Herz des Katholizismus nahe. Der gebogene Säulengang ist
seither als die Umarmung von allen Gläubigen angesehen worden.. In
diesem Platz finden meistens die grössten vom Papst gehaltenen
Zeremonien wie z.B. Heiligsprechungen statt; hier werden weiter die
Geleitzüge der neu gewählten Päpste, aber auch Papst-Totenamte wie
z.B. 2005 für Papst Giovanni Paolo II vor einer Menschenmenge
vorgenommen.
.Gewohnt ist auch das
Angelus Domini am Sonntag um 12 Uhr wenn der Papst ans Fenster kommt
, eine kurze Rede hält und den Segen erteilt.
Der Platz gehört dem
Vatikanstaat wird aber von der italienischen Polizei gesichert. Er
ist eine Weltbühne und es sind daher alle öffentlichen Kundgebungen
verboten die nicht von der katholischen Kirche aufgerufen werden.
Während des zweiten Weltkrieges hat die Wehrmacht den Platz
umzingelt ohne hinein zu kommen. Am 13. Mai 1981 wurde der Papst
Giovanni Paolo II von einem Attentäter mit Pistolenschüssen
verletzt: der Attentäter wurde von der italienischen Polizei
festgenommen.
Der geschlossene
Säulengang symbolisierte ursprünglich die Prozession welche zu
damaligen Zeiten von den Päpsten durch die Umgebungsstrassen (die
mit Baldachinen völlig überdacht waren) geführt wurde. Papst
Alessandro VII der Familie Chigi wollte dagegen einen offenen Bau und
Bernini musste alles neu überdenken. Zuerst zeigte er alles kleiner
damit man sehen konnte dass die Mittel für etwas Anständiges nicht
reichten; man sah das ein und das Ganze wurde so gross (wie wir es
heute sehen) dass das umliegende Stadtviertel "Borgo" zur
Hälfte abgerissen werden musste und der Rest vom Armeleute-Viertel
zum aristokratischen, typisch römischem, Viertel wurde.
Als Form wurde das Oval
anstatt Ellipse gewählt, weil das erste einfach mit Hilfe von zwei
Halbkreisen und weiteren Kreisbogen zu fertigen ist, also viel
einfacher als eine Ellipse; die Kirche zieht ausserdem das Oval als
kosmologische Gründe vor. Der Bernini schuf in Einvernehmen mit
Papst Alessandro VII das Ganze (Platz und Säulengänge) in einer
Form dass zwei Arme bilden die offen stehen um alle Leute
aufzunehmen: die gläubigen Katholiken in Kirchenschoss, die Ketzer
als Gefangene der Kirche und die Ungläubigen damit sie erleuchtet
werden. Diese Deutung wird noch heute akzeptiert und befolgt.
Eine grosse Schwierigkeit
für den Architekt bestand darin, dass der Boden nicht flach sondern
schräg war und der Obelisk in Platzmitte etwas niedriger als die
Basilika stand und nicht bewegt werden konnte. Der Bernini hat es
geschafft, das Gesamte, also Platz und Säulengänge doch so schräg
wie der Boden anzufertigen, aber so geschickt, dass man es praktisch
nicht merkt.
Die Lösung der "dritten
Säulenreihe" wurde auch in Anklang mit der Bibel wo gesagt
wird dass der Gottestempel drei Säulengänge hatte, vielleicht auch
an die Dreifältigkeit . Die Höhe wurde so bemessen, dass das Volk
in dem Platz den Papst am Palastfenster sehen und dessen Segen
empfangen konnte. Hohlform und Schräge des Platzes bewirken das
Theater-Effekt und die Menschenmenge kann sich selbst sehen.
Der Zentralgang wird durch
Stufen mit vorstehenden Säulen unterbrochen; das Ganze erzeugt ein
besonderes Perspektivenspiel. Die Brunnen dienen dazu, die
Unregelmässigkeit vom gesamten Komplex so zu vertuschen, dass die
architektonische Harmonie vollkommen ist.
Die lange Reihe von 162
Heiligenstatuen (eine pro Säule) stellt das «ecclesia triunphans»
dar und zwar in Anhang mit dem «ecclesia militans» welches von der
Gläubigenmenge dargestellt ist. Die Grösse dieser Statuen ist genau
die Hälfte zu denen der Terrasse der Basilika welche die zwölf
Apostel darstellen: Grösse 198 x 148 m.
Der Platz wird um 18 Uhr
geschlossen.
10 - Castel S.Angelo
Der Bau begann unter
Kaiser Adriano im Jahr 125 n.C. welcher ein Grab ähnlich wie das von
Kaiser Augusto haben wollte. Beendet wurde der Bau aber erst unter
Kaiser Antonino Pio im Jahr 139 n.C. Der Bau stand vor dem Campo
Marzio und als Verbindung wurde die Brücke Ponte Elio über dem
Tevere errichtet. Das Mausoleum sass auf einem kubischen Untersatz,
mit Carrara-Marmor verkleidet, hatte Verschönerungen aus
Ochsenköpfen und an der Fassade vor dem Fluss waren die Namen der
Kaiser eingetragen. Der Eingangsbogen trug den Namen von Kaiser
Adriano und war mit gelbem Marmor verkleidet.
Über dem Grundwürfel war
ein trommelförmiges Bauteil aus Steinblöcken und Mauerung
ausgeführt und mit Marmor verkleidet. Oberhalb wurde Erde
aufgeschüttet und Bäume gepflanzt; rundherum Marmorstatuen, von
denen Bruchstücke noch vorhanden sind. Der Bau endete mit einem
bronzenen Viergespann das von Kaiser Adrian, als Sonne dargestellt,
geführt war. Das Mausoleum war von einer Mauer mit bronzenen Toren
umzingelt. Gleiche Tore waren mit Pfauen verschönt und zwei davon
sind noch heute im Vatikan aufbewahrt.
Die innere
schneckenförmige Treppe aus Ziegelsteinen , mit Marmor verkleidet
war durch Lichtbrunnen erhellt und führte zur Grabzelle. Diese war
viereckig, mit Buntmarmor verkleidet und oberhalb derer, befanden
sich zwei weitere Räume die vielleicht ebenfalls als Grabstätte
gedient haben. In dem Mausoleum wurden begraben: Kaiser Adriano mit
Frau Sabina, Kaiser Antonino Pio mit Frau Faustina und drei Söhnen,
Kaiser Commodo, Kaiser Marco Aurelio ebenfalls mit drei Söhnen,
Kaiser Settimio Severo mit Frau und Söhne, sowie die Kaiser Geta und
Caracalla.
Im Jahr 590 wütete in Rom
die Pest und der Papst Gregorio I organisierte eine feierliche
Buss-Prozession an welcher er selbst teilnahm. Nahe dem Mausoleum
,welches bis dato Mole Adriana hiess, hatte der Papst eine Vision vom
Erzengel Michele der das bereits blank gezogene Schwert wieder
zurück legte. Der Papst deutete die Vision als die Meldung dass die
Pest vorbei war (was tatsächlich geschah) und fortan wurde die Mole
Adriana: Castel S. Angelo genannt. Als Erinnerung an dieses Wunder
wurde in dem XIII Jahrhundert eine Statue des Erzengels Micheles auf
der Bauspitze errichtet , genau dort ,wo er das Ende der Pest
angekündigt hatte. In dem Museo Capitolino ist noch heute ein runder
Steinklotz aufbewahrt wo angeblich der Engel die Spur seiner Füsse
liess.
ZWEITER TAG
Tag 2 von 3 - Eine
gebürtige Römerin rät:
Wecken wieder um 8.30
und ausgiebig bei dem B&B ACQUEDOTTI ANTICHI frühstücken,
Brötchen, bequeme Schuhe .. und Start mit U-BAHN, STATION
SUBAUGUSTA; heute werden wir aber an der Station REPUBBLICA
aussteigen. Zu Fuss die ganze Via Nazionale (die dann Via 4 Novembre
wird) erreichen wir Piazza Venezia.
1 - Piazza Venezia und
Vittoriano
Das heutige Aussehen des
Platzes entstand durch Niederreissen- und Neubau-Arbeiten die
zwischen Ende 1800 und Anfang 1900 vorgenommen wurden. Der
markanteste Bau von dieser Zeit ist der Vittoriano: gewaltiges
Denkmal für Vittorio Emanuele II ( oft wird der Komplex
irrtümlicherweise als Altare della Patria bezeichnet, aber das
Letztere ist nur ein Teil des Gesamtes). Scherzweise wird das Denkmal
seiner Form wegen, "Schreibmaschine" genannt. Um Platz für
den neuen Bau zu schaffen, wurden alte Gebäude abgerissen, wie z.B.
das Aracoeli Kloster und in den dreissiger Jahren wurde der
Klein-Venezia-Palast versetzt weil er zwischen dem Denkmal und dem
eigentlichen Palazzo Venezia stand; dieser ist eine der schönsten
Paläste Roms und gehörte der Familie Torlonia.
In dem Vittoriano sind die
Gebeine vom Milite Ignoto (unbekannter Soldat vom ersten Weltkrieg)
aufbewahrt: die
Grabstätte wird ständig von zwei Soldaten
bewacht und von einer ewig brennender Flamme. In dem Gebäude
befindet sich das Fahnen-Heiligtum und dort werden auch wichtige
staatliche Ausstellungen organisiert.
2 - Campidoglio
Der Campidoglio wird auch
Monte Capitolino (Mons Capitolinus) genannt und ist eine der sieben
Hügel auf welchen Rom gegründet wurde.
3 - Foro Romano
Das Foro Romano (Forum
Romanum, obwohl die alten Römer es meistens als Forum Magnum oder
ganz einfach nur Forum bezeichneten) war in dem Tal zwischen Palatino
und Campidoglio und stellte das Handel- Religion- und Politik-Zentrum
der Stadt dar. Das Tal war ursprünglich sumpfig und unbewohnbar, und
diente daher in den Jahrhunderten X und VII v.C. als Friedhof für
die auf den umliegenden Hügeln bewohnten Dörfer. Erst um 600 v.C.
der König Tito Tazio liess den Abfluss Cloaca Massima bauen wodurch
das Tal entwässert und danach gepflastert wurde. Zuerst war es
Marktplatz, Gericht und Versammlungsort für die Politik. Allmählich
wurde der Platz das Stadtzentrum zu dem mündeten mehrere Strassen,
darunter die wichtigste Via Sacra, welche vom Campidoglio bis zum
Arco di Tito führte.
Reichszeit:
Kaiser Cesare begann das
Forum neu zu gestalten und die Arbeiten wurde unter Kaiser Augusto
beendet sodass das Forum die endgültige Gestaltung bekam und zwar
eine regelmässige Form zwischen den zwei Basiliken (Emilia und
Giulia) an den Längsseiten, die neuen Rostra an der Seite
Campidoglio und der Tempel Divo Giulio der von Augusto 29 v.C. zur
Vergötterung von Giulio Cesare errichtet wurde. Geschlossen wurde
der Platz mit dem Portico (Passage) di Augusto, kleine Passage mit
Bogen der Gaio und Lucio Cesari, sodass die Sicht von Regia und
Tempio di Vesta verdeckt wurde. Diese Wahl wurde von Augusto
getroffen um die Vergötterung der Kaiserfamilie zu unterstreichen.
Danach kam eine Zeit der
konservativen Wiedererstellung als Kaiser Tiberio im Jahr 10 v.C.
den Tempel Tempio della Concordia und dann den Tempel Castori
erneuert und erweitert, so als ob er die Zeit der Zivilkriege löschen
möchte. Die Castori hatten Ähnlichkeit mit den Brüdern Tiberio und
Druso, welche den Dioscuri gleich kamen. Im Jahr 2 n.C. kam die
Inschrift an der Basilika Emilia zur Widmung für Lucio Cesare , Sohn
des Kaisers Augusto.
Am Ende war der Platz voll
mit Gebäuden welche gewidmet oder irgendwie in Zusammenhang mit der
Sippe Gens Julia standen.
Danach kam die Sippe
Flavia unter deren Herrschaft der Tempio di Vespasiano nahe dem
Concordia Tempel errichtet wurde. Etwas ausserhalb vom Foro wurde auf
der Via Sacra , vielleicht vom Kaiser Domiziano, der Bogen Arco di
Tito gebaut. Unweit davon, vor der Basilica di Massenzio standen die
Horrea Vespasiani, Lagerstätten von denen nur einige Bruchstücke
übrig geblieben sind.
Im II Jahrundert wurden das Tempio di
Antonino e Faustina (der später in der Kirche von San Lorenzo in
Miranda eingeschlossen wurde) und das Tempio di Venere e Roma welches
vom Kaiser Adriano gebaut, auf das Tal vom Colosseo schaut.
Auf der Via Sacra wurde im
III Jahrhundert der Bogen von Settimio Severo errichtet.
Unter Kaiser Diocleziano
sind auf dem bereits mit Denkmäler überfüllten Platz fünf Säulen
errichtet, welche die Vierer-Herrschaft preisen sollten. Im IV
Jahrhundert ist mit dem Bau der Basilica di Massenzio begonnen und
vom Kaiser CostantinoI beendet worden.
Unter Massenzio wurde das
Tempio della Pace erneuert und als Divo Romolo in Ehre von seinem
früh gestorbenen Sohn Valerio Romolo umbenannt. Als Gedächtnis des
Sieges über den unrechtmässigen Besitznehmer Magnenzio widmete der
praefectus urbi Nerazio Cereale eine Statue dem Kaiser Costanzo II
und der Sockel der Statue ist noch neben dem Bogen von Settimio
Severo, in Richtung Kurie, zu sehen.
In der Zeit der Sippe
Flavia wurde auch die Passage "portico degli Dei Cosentini"
neben dem Campidoglio gebaut; im Jahr 367 wurde die Passage renoviert
und sie stellt zusammen mit der Renovierung vom Saturno-Tempel ein
interessantes Zeugnis vom letzten Heidentum.
Im V Jahrhundert wurde die
Fassade der Rostra in Richtung Nordosten verlängert: der Neubau war
grob und primitiv ausgeführt und um die Rostra zu befestigen sind
Löcher in die Mauerung praktiziert, die noch heute zu sehen sind.
Eine Inschrift von einer einzigen Zeile kündigt, dass der Bau vom
praefectus urbi, Giunio Valentino unter den Kaiser Leone I und
Antemioerrichtet wurde; damit wollte man den Sieg in einer
Seeschlacht gegen die Vandalen ehren und man nannte das Gebäude
Rostri vandalici.
Das letzte Denkmal auf dem
Platz Fori wurde im Jahr 608 vom römischen Senat zur Ehre des
Kaisers Foca errichtet und hiess Colonna Foca.
4 – Colosseo
Das Colosseo wurde
ursprünglich Anfitheatro Flavio oder einfach Amphitheatrum genannt;
es ist das bekannteste römische Amphitheater und steht in der
Stadtmitte. Es kann bis 50.000.
Zuschauer aufnehmen
und somit das gewaltigste Denkmal des antiken Rom welches bis heute
erhalten blieb.
Das Amphitheater wurde
östlich vom Foro Romano errichtet. Der Kaiser Vespasiano begann im
Jahr 72 n.C. mit dem Bau, unter Domiziano wurden Änderungen
vorgenommen und erst im Jahr 80 n.C. vom Kaiser Tito eingeweiht. Ab
dem VI Jahrhundert wurde das Amphitheater nicht mehr benutzt und ist
später sogar als Steinbruch missbraucht worden. Der Name "Colosseo"
ist aus der Statue vom Colosso del Dio Sole (Nachbild vom Colosso di
Nerone) welches nahe stand, erst im Mittelalter hergeleitet worden.
Allmählich ist das Amphitheater das Symbol vom kaiserlichen Rom
geworden und heute ist es eine der grössten touristischen
Anziehungspunkte.
Darin fanden die Kämpfe
der Gladiatoren sowie andere öffentliche Aufführungen wie z.B.
Jagd, Zurückrufen von wichtigen Schlachten, sowie Darstellungen von
mythologischen Erscheinungen statt. Es ist ein typisches Beispiel der
Baukunst der kaiserlichen Zeiten wo die gebogenen Linien sowie das
Ellipse bevorzugt waren. Bogen und Gewölbe vereinigen sich in einem
strengen Verhältnis. Das elliptische Gebäude hat einen Umfang von
527 m, die Achsen messen 187,5 und 156,5 m, der Innenplatz misst 86
mal 54 m mit einer Fläche von 3.357 m². Die heutige Höhe ist 48,5
m, ursprünglich waren es 52 m.
Das Colosseo und das
gesamte historische Zentrum von Rom wurde als Menschheitsgut von der
UNESCO im Jahr 1980 deklariert. Das Ganze wurde im Jahr 2007 als
eine der sieben Wunderbauten der modernen Zeit bezeichnet.
5 - Circo Massimo
Circo Massimo ist ein
antiker römischer Zirkus für Pferderennen.
Er befand sich im Tal
zwischen den Hügeln Palatino und Aventino und war von Anfang an
Stätte für Rennen und athletische Wettkämpfe; hier soll auch der
legendäre Raub delle Sabine stattgefunden haben. In Wahrheit war der
Platz für Handelstätigkeiten mit anderen Völkern geeignet, zumal
früher der Fluss Tevere sehr nahe war, wo die Schiffe anlegen
konnten; mit dem Handel verbunden waren auch Spiele und religiöse
Riten wie die Ara massima di Ercole verkündet.
6 - Bocca della verità
(Mund der Wahrheit)
Der " Bocca della
verità" ist eine Gesichtsabbildung aus Marmor die seit 1632 in
die Fassade der Kirche Santa Maria in Cosmedin eingemauert ist. Diese
Skulptur kann mit Wahrscheinlichkeit auf das I Jahrhundert zurück
geführt werden; ihr Durchmesser misst 1,75 m und das Gewicht wird
auf etwa 1300 kg geschätzt. Augen, Nase und Mund von diesem Gesicht
mit Bart sind Löcher welche in eine Höhlung münden. In der Zeit
hat man dem Gesicht viele Deutungen zugeschrieben: Giove, Ammone,
der Gott Oceano, ein Orakel oder ein Phaunus.
Wozu es dienen sollte ist
ungewiss: man denkt an Brunnen, Wasserauslauf oder sogar Kloake (das
Letztere vielleicht weil es nahe der Cloaca Massima gefunden wurde.
Sollte diese Annahme richtig sein, dann würde es sich um den
ältesten Wasserablass Italiens handeln).
Fest steht dass dieses
Maskeron einen antiken und legendären Ruhm geniesst: angeblich soll
es bereits imXI Jahrhundert in den ersten Mirabilia Urbis Romae
(Wundererscheinungen von Rom) zitiert sein, welche eine Art von
Fremdenführer für die Pilger waren; darin wurde behauptet, dass das
Maskeron Wahrsagen sprach. Wörtlich stand "Ad sanctam Mariam in
Fontana, templum Fauni; quod simulacrum locutum est Iuliano et
decepit eum" (Bei der Kirche Santa Maria in Fontana steht der
Phaunus Tempel. Diese Abbildung sprach zu Giuliano und betrug ihn).
In einem deutschen
Text aus dem XII Jahrhundert in einer Sage gegen den Kaiser Giuliano
der das Heidentum wieder einführen wollte: der Kaiser hatte eine
Frau betrogen und sollte die Hand in das Maul vom Maskeron stecken
um auf die eigene Unschuld zu schwören. Der Teufel darin, behauptete
Gott Merkur (Beschützer von Handelsleuten und Betrüger) zu sein
und hielt lange die Hand fest; erst nach dem Geständnis prophezeite
er grosses Glück, wenn das Heidentum wieder eingeführt würde.
Im Mittelalter verbreitet
sich die Legende dass die Bocca della Verità von Virgilio erstellt
wurde, um den Eheleuten, welche Zweifel an der Treue des Partners
hatten, die Möglichkeit zu geben, die Wahrheit zu erfahren.
Im XV Jahrhundert
italienische und deutsche Besucher glaubten noch dass dieses
Steinbild in der Antike die Fähigkeit hatte zu zeigen, ob eine
Ehefrau untreu gewesen war.
In einer anderen deutschen
Legende aus dem XV Jahrhundert wird erzählt dass das Maul es nicht
wagte in die Hand einer Kaiserin zu beissen, welche wohl dem Kaiser
untreu gewesen aber so schlau war, den Teufel mit logischen
Spitzfindigkeiten zu täuschen.
Eine ähnliche Geschichte
die unter dem Volk umging, erzählte von einer untreuen Frau die vom
Ehemann zur Bocca della Verità gebracht wurde um geprüft zu werden.
Die schlaue Frau sagte dem Geliebten, er sollte bei der Prüfung
dabei sein , sich verrückt stellend und sie vor allen Leuten
umarmen: der Geliebte tat alles sehr überzeugend. Bevor sie die Hand
in das Maul steckte konnte sie daher schwören dass sie nur von ihrem
Ehemann und von dem Mann dass alle gesehen hatten, umarmt worden zu
sein. Das war die Wahrheit und sie konnte daher die Hand unversehrt
aus dem Maul ziehen, obwohl sie doch untreu gewesen war.
Der Name "Bocca della
verità" kommt im Jahr 1485 vor und fortan wurde das Maskeron
als eine der Sehenswürdigkeiten von Rom erwähnt und abgebildet. Aus
dem Bild ersieht man dass es zuerst draussen stand und erst bei den
Wiederherstellungsarbeiten die Papst Barberini im Jahr 1631 ausführen
liess, unter den Bogengang versetzt wurde.
Noch heute kann man Reihe
von Touristen sehen die darauf warten, die Hand in das "Wundermaul"
zu stecken.
DRITTER TAG
Tag 3 von 3 - Eine
gebürtige Römerin rät:
a) dritter
Tag Wecken um 8 Uhr …. ausgiebig frühstücken, Brötchen, bequeme
Schuhe .. und Start mit U-BAHN, STATION SUBAUGUSTA; heute werden wir
wieder an der Station REPUBBLICA aussteigen. Zu Fuss etwa 500 m von
Via Nazionale gehen und dann rechts in Via della Consulta abbiegen,
um die Hügel "Colle del Quirinale" zu erreichen.
1 -Colle del Quirinale und
Palazzo
Die Hügel "Colle del
Quirinale" (in Latein Collis Quirinalis) ist eine der sieben
Hügel auf welche Rom gegründet wurde. Mit dem gleichen Namen wird
auch die offizielle Residenz vom Präsident der Republika genannt,
dessen Sitz in dem Palast ist.
Entstehung vom Palazzo:
Papst Gregorio XIII
beauftragte den Architekt Ottaviano Mascarino mit dem Bau einer
Sommerresidenz die an einem Ort entstehen sollte der gesünder als
die Hügel Vaticano oder Laterano waren. Die Bauarbeiten begannen im
Jahr 1583 und waren im Jahr 1585 beendet. Im gleichen Jahr starb der
Papst und der Architekt konnte das geplante Projekt von einer
bedeutenden Erweiterung nicht vornehmen. Vorgesehen war ein vornehmer
Palast mit zwei Parallelflügel mit Passagen und einem grossen
Innenhof. Die von dem Mascarino gebaute Residenz ist noch an der
Nordseite des heutigen Prunkhofes erkennbar. Hier steht die Fassade
mit doppeltem Bogengang und darauf ein kleiner Turm der Windturm
genannt wird; später wurde der Bau mit einem Segel-Glockenturm
wahrscheinlich auf Projekt von Carlo Maderno und Francesco Borromini
erhöht.
2 - La Cripta dei Cappuccini (Die
Krypte der Kapuziner)
Bis 1870 wurden hier die
Kapuzinerbrüder bestattet. Der Raum in der Messe-Kapelle war für
die Bestattung von armen Leute reserviert. Der Platz war zu klein und
die Anzahl der Mönche in dem nebenstehendem Kloster zu gross sodass
es notwendig war regelmässig die Leichen herauszunehmen: die Gebeine
wurden in dem Gebeinhaus aufbewahrt. Später diente dasselbe auch
als Grabstätte. Man schätzt dass hier die Reste von etwa 3700
Menschen aufbewahrt sind. Gegen Mitte 1700 wurde dieses Gebeinhaus in
welches die Mönche jeden Abend zum beten herunterstiegen, zu einem
Kunstwerk ausgebaut. Im Jahr 1775 hat der Marquis De Sade diese
Stätte besucht und liess eine eindrucksvolle Beschreibung davon;
auch andere Schriftsteller haben das Gleiche getan.
(Kirche) Chiesa dell'Immacolata in via
V. Veneto, 27
Convento dei frati cappuccini – Roma (Kloster
der Kapuziner)
Der Eintritt kostet 1
€ und wird als freiwillige Spende bezeichnet (es ist eine kleine
Lüge aber mit diesem Geld wird die Sehenswürdigkeit in Ordnung
gehalten und ein Euro ist schliesslich keine grosse Ausgabe ….)
3 - Therme von Caracalla
Die Therme von Caracalla
oder Therme Antoniniane (von der Name der Kaisersippe Antonini) sind
ein Beispiel der grossartigen Therme der Kaiserzeit in Rom, weil ein
Grossteil des Aufbaues noch erhalten und nicht von modernen Bauten
verdeckt ist.Sie wurden vom Kaiser Caracalla Aventino in den Jahren
zwischen 212 und 217 n.C. errichtet, wie die Stempel der Ziegelsteine
bezeugen. Die Therme waren grossartig und konnten vom Volk der
umliegenden Stadtteile benutzt werden.
Diese Therme konnte mehr
als 1.500 Menschen aufnehmen. Die Gesamtgrösse betrug 337x328 m
wobei der Zentralbau allein 220x114 m mass; der "calidarium"
Raum (Halle mit warmem Bad) mass 140 m und nur die Therne von
Diocleziano waren grösser. Anders als die Terme von Traiano war das
Ganze so gestaltet, dass das calidarium nach Süden gerichtet war um
so die Sonnenerwärmung am besten zu nutzen.
Alle Nebeneinrichtungen
waren in Kellerräumen untergebracht sodass sie für das Publikum
unsichtbar waren. In einem Kellerraum bei dem Kiosk von Nordwest
wurde der grösste bisher in Rom vorgefundene Höhlentempel (Mitreo)
der Göttin Mitra eingerichtet. Dieser unterirdische Tempel war
oberirdisch zugänglich.
Der Allee der Terme
di Caracalla entlang kann man die Reste der antiken Therme bewundern
und die Kirchen "chiesa dei SS. Nereo e Achilleo"
sowie die "chiesa di S. Sisto" besichtigen.
Von 1938 bis 2000 sind in
dem Areal des calidarium der Terme di Caracalla Konzerte und
Theaterstücke vom Teatro dell'Opera gehalten aufgeführt
worden.
MAN KOMMT ZUM B&B
ACQUEDOTTI ANTICHI ZURÜCK, AUSRUHEN UND AM ABEND … geht man nach
TRASTEVERE oder in das GHETTO
4 – TRASTEVERE
Trastevere (in
Trastevere-Dialekt Trestevere) ist das XIII Stadtviertel von Rom; es
wird auch als Sektor G des Stadtplanes der ZTL (Zone mit begrenztem
Verkehr); dieses Viertel befindet sic an der Westseite (linkes Ufer)
vom Fluss Tevere südlich vom Vatikan. Der Name stammt aus dem
lateinischen "trans Tiberim (über dem Tevere), der kaiserlichen
Zeit.
In der Zeit wo Rom
gegründet wurde , d.h. (754-509 v.C.), war das Trastevere
feindliches Gebiet unter etruskischer Herrschaft. Die Römer
eroberten das Gebiet, um beide Flussufer zu beherrschen. Es war also
nur strategisch wichtig. Rom hatte keine Interesse dieses Gebiet zu
bewohnen und die Verbindung war nur eine hölzerne Brücke: die
Brücke Sublicio.
In der Zeit wo Rom eine
Republik war (römische Zeiten: Königsreich, Republik, Kaiserreich)
im Gebiet Trastevere wohnten die Leute, welche auf dem Fluss
arbeiteten, d.h. Matrosen und Fischer, mit einer starken Einwanderung
aus dem Osten, d.h. Juden und Syrianer. Aus diesem Grund entstanden
auch verschiedene Tempel für die östlichen Religionen.
Erst unter dem Kaiser
Augusto wurde Trastevere als ein Stadtteil von Rom anerkannt; dieser
Kaiser teilte das Gebiet Rom in 14 Regionen und Trastevere war die
vierzehnte und wurde "regio Trasteverina" genannt. Sie
blieb aber praktisch ausserhalb der Stadt, bis der Kaiser Aureliano
(270-275 n.C.) die Stadt-Ummauerung so weit erweitern liess, dass
auch Trastevere und die Hügel Vaticano eingeschlossen wurden.
In der Kaiserzeit wuchs
der Wohlstand und viele Prominenten bauten die eigenen Villen in
Trastevere darunter: Clodia, Freundin von Catullo und Gaio Giuluio
Cesare dessen Sitz Horti Caesaris genannt wurde.
Im Mittelalter waren in
Trastevere nur unregelmässige Gassen und die Häuser waren mit
Vorsprüngen so gebaut, dass die Karren nicht hindurch konnten; Ende
400 wurden diese Vorsprünge demoliert aber Trastevere blieb ein
Wirrwarr von Gassen. Der Kontrast zwischen den Luxusgebäuden der
Reichen und die Hütten der Armen war sehr gross.
Bis Ende 400 waren die
Strassen nicht gepflastert und erst Papst Sisto IV liess einige
Strassen zuerst mit gräteartig verlegten Ziegelsteinen und dann mit
Würfelsteinen (Sanpietrini) pflastern, welche besser dem
Verschleiss durch die Karrenräder wiederstehen konnten. Im Jahr 1586
reorganisierte Papst Sisto V die Stadt in vierzehn Stadtteile und
Trastevere zusammen mit Borgo wurde XIII Stadtteil.
Dieser Teil von Rom war
fast isoliert durch den Fluss von der Stadtmitte getrennt,
ausserdem hatten sich dort sehr viele Einwanderer angesiedelt, sodass
man fast von einem besonderen Volk (Trasteverini) sprechen kann:
Leute die hartnäckig, hochmutig und unverfälscht waren. Man
schätzte ausserdem die Frauen als sehr schön, schwarzhaarig,
schwarzäugig und schöne Gesichtzüge.
Im Jahr 1744 Papst
Benedetto XIV bestimmte erneut die Grenzen der Stadtteile und
Trastevere bekam das heutige Ausmass.
Nach 1870 wurden die
Flussufer so vermauert, dass der Tevere nicht mehr das Wohngebiet
überschwemmen konnte; um diese Sicherheit zu erreichen wurden viele
typische Uferstellen zerstört. Zwischen Ende Achthundert und Anfang
Neunhundert war ein Gewalttätiger namens Tinea sehr bekannt, er
nannte sich "der Mehr von Trastevere" er wurde in Via
del Moro mit Messerstichen ermordet.
Noch heute ist Trastevere
ein Viertel mit mittelalterlichem Aussehen durch die gewundenen
Strassen mit sanpietrini gepflastert und den alten Häusern. Die
Anwesenheit von vielen Restauranten und Pub in jedem Preisniveau
bewirkt eine nächtliche lebhafte Bevölkerung von Einheimischen und
Ausländern.
Hier findet man
Restaurante mit typischer römischer Küche und Mundart (berühmt
Cencio wo der Gast per Du und in ordinärer Weise empfangen wird, der
Rugantino und Gigetto); vorhanden sind auch Pizzerie, Kinos, Märkte,
Banken, Apotheken, Grossmärkte und Geschäfte.
In diesem Viertel hat man
das Denkmal an Gioacchino Belli, der berühmteste Dichter in reinem
Volksdialekt, errichtet.
5- DAS GHETTO
Am 12. Juli 1555 mit der
Bulle Cum nimis absurdum wiederrief Papst Paolo IV (Zivilname
Giovanni Pietro Carafa) alle Rechte der römischen Juden und befahl
die Einrichtung des Ghetto im Stadtteil Sant'Angelo, neben dem Teatro
di Marcello: das Ghetto wurde "Tierschau der Juden"
genannt. In diesem Stadtteil waren viele Juden aus anderen Zonen wie
Aventino und Trastevere eingewandert und bildeten bereits die
Mehrheit der Einwohner.
Ausser der Verpflichtung
nur im Ghetto zu wohnen, schrieb die Päpstliche Bulle am Paragraph
drei die Verpflichtung für die Juden vor, einen bestimmten
Kopfschutz für die Männer und ein anderes leicht erkennbares
Zeichen für die Frauen in meergrüner Farbe (glauci coloris) stets
zu tragen; es war ihnen weiter verboten, jede Art von Handel, bis auf
gebrauchte Kleider und Lumpen, zu betreiben.
Ursprünglich waren zwei
Tore vorgesehen, welche bei Sonnenuntergang geschlossen und erst bei
Sonnenaufgang geöffnet wurden. Das Ghetto wurde mit der Zeit
erweitert und die Anzahl der Tore wuchs dementsprechend auf drei,
fünf und schliesslich auf 8 .
Im Jahr 1572 gebot Papst
Gregorio XIII (Zivilname Ugo Boncompagni) den Juden jede Woche,
gerade am Samstag, Predigten beizuwohnen bzw. sich anzuhören, welche
den Zweck hatten, sie zum Katholizismus zu bekehren. Diese erzwungene
Predigten wurden Jahrzehntelang an verschiedenen Orten wie
Sant'Angelo in Pescheria, San Gregorio al Ponte Quattro Capi (jetzt
San Gregorio della Divina Pietà) und in dem Tempietto del Carmelo
gehalten: das Ergebnis war praktisch Null. Diese Verpflichtung wurde
erst vom Papst Pio IX im Jahr 1848 aufgehoben. Traditionsmässig
bereiteten sich die Juden zu den erzwungenen Predigten vor indem sie
sich die Ohren mit Wachs verstopften (diese Szene wurde in dem Film
Nell'anno del Signore von Luigi Magni dargestellt.
Am 6. Oktober 1586 führte
Papst Sisto V mit dem "Motu Proprio Christiana Pietas"
einige kleine Erleichterungen ein und liess das jüdische Gebiet ein
wenig, bis auf drei Hektar, erweitern.
Erst mit der französischen
Revolution und unter der Herrschaft von Napoleon wurde das Leben der
Juden für einige Jahre erleichtert. Am 10. Februar 1798 unter der
Leitung von General Berthier marschierten die Franzosen in Rom ein
und am 15. Februar wurde die erste Repubblica Romana aufgerufen; zwei
Tage später wurde in dem Ghetto auf dem Platz Cinque Scole der
Freiheitsbaum aufgerichtet. Am 20.Februar musste Papst PioV Rom
verlassen und am Tag darauf, bei Monte Cavallo, proklamierte der
französische Befehlshaber gleiche Rechte und Staatsangehörigkeit
für alle Juden. Diese Anordnung dauerte aber nicht lange: 1814
kehrte Papst Pio VII zurück und die Juden wurden wieder im Ghetto
eingeschlossen. Im Jahr 1825 unter Papst Leone XII wurde das Ghetto
nochmals erweitert, weil die Bevölkerung grösser geworden war.
Am 17. April 1848 befahl
Papst Pio IX die Mauer, welche das Ghetto umschloss, abzureissen.
Unter der Repubblica Romana von 1849 wurde die Absonderung aufgehoben
und die Juden befreit. Nach Abschaffung der Republik zwang Pio IX die
Juden wieder in das Ghetto zurück zu kehren, welches allerdings
keine Ummauerung mehr mit Toren hatte.
Italienisches Königreich
Am 20.September 1870 hatte
ein jüdischer Offizier aus Piemont die Ehre die Kanonenbatterie zu
befehlen, welche die Bresche von Porta Pia in die Stadt-Ummauerung
öffnete. Rom wurde dem italienischen Königreich annektiert und
somit endete die irdische Macht der Päpste: das Ghetto wurde
endgültig abgeschafft und die Juden den anderen italienischen
Bürgern gleich gestellt.
Gedächtnisstein der
Zwangsverschickung vom 16. Oktober 1943
Im Jahr 1888 trat der neue
Bauplan von Rom in Kraft und ein Grossteil der alten baufälligen
Häuser ohne sanitäre Einrichtungen und deren Zwischengassen wurden
abgerissen und es entstanden somit drei neue Strassen: via del
Portico d'Ottavia (anstelle der alten via della Pescheria), via
Catalana und via del Tempio. Mehrere kleine Häusergruppen mit
Gassenverbindungen verschwanden und wurden durch vier neue
Häuserblöcke mit grossen freien Flächen bestimmt technisch besser,
aber nicht mehr so charakteristisch. Um einen Eindruck zu haben wie
das alte Ghetto ausgesehen hat, braucht man nur die Reihe der Bauten
seitlich der via del Portico d'Ottavia, neben den Resten des antiken
Viertels zu betrachten.
Im Jahr 1889 wurde die
Ausschreibung für den Bau der neuen Synagoge erteilt und dabei
wurden zwei Projekte in Betracht gezogen. 1897 erwarb die jüdische
Gemeinschaft von der römischen Gemeinde das Areal zwischen
Lungotevere Cenci und via del Portico d'Ottavia, um den Tempel zu
errichten. Im Jahr 1899 wurde das Projekt der Architekten Osvaldo
Armanni und Vincenzo Costa, gewählt, welcher den Stil
Assyrisch-Babilonien der Art Nouveau nachahmte. Anfang der
Bauarbeiten 1902 und Einweihung des Tempels Maggiore di Roma 29 Juli
1904. Unter dem Tempel wurde neuerdings das jüdische Museum
eingerichtet.
In der Morgendämmerung
vom 16. Oktober 1943 umzingelten etwa hundert deutsche Soldaten das
Viertel und nahmen 1022 Juden fest, darunter etwa 200 Kinder. Die
Gefangenen wurden in dem Collegio Militare von Palazzo Salviati in
via della Lungara eingeschlossen, dann zum Bahnhof Tiburtina gebracht
und auf 18 Waggons für Viehtransport geladen. Das Konvoi startete am
18. Oktober und kam am 22. Oktober in Auschwitz an. Nur 17 der
Zwangsverschickten überlebten, darunter nur eine Frau und keine
Kinder.
Am 13. April 1986 besuchte
Papst Giovanni Paolo II den Tempio Maggiore und wurde vom Präsident
der jüdischen Gemeinschaft Giacomo Saban und vom Chef Rabbi Elio
Toaff empfangen. In seiner Rede definierte der Papst die Juden "….
unsere bevorzugte Brüder und man könnte sie auch als unsere älteren
Brüder bezeichnen". In seinem Testament erwähnte der Papst
diesen Besuch.
Am 17. Januar besuchte
Papst Benedetto XVI den Tempio Maggiore um den ebräisch-katolischen
Dialog zu verstärken und um die Opfer der nazistischen Vernichtung
zu huldigen.
Ausdehnung
Die Zone die von den Römern heute als
Ghetto bezeichnet wird ist das Stadtteil zwischen Via Arenula, Via
dei Falegnami, Via de' Funari, Via della Tribuna di Campitelli, Via
del Portico d'Ottavia und Lungotevere de' Cenci.
Das historisches Ghetto
war aber viel kleiner und befand sich zwischen Via del Portico
d'Ottavia, Piazza delle Cinque Scole und dem Tevere.
Das Schicksal von diesem
Stadtteil wurde im Jahr 1875 bestimmt, als das italienische Parlament
beschloss den Bau der "muraglioni" (Uferdämme) zu
finanzieren ,um die Stadt von den Flussüberschwemmungen zu schützen.
Das Projekt sah die Demolierung von praktisch der Hälfte vom
damaligen Ghetto vor. Man beschloss daher eine gründliche Sanierung
vorzunehmen infolgedessen wurde das ganze Ghetto abgerissen und durch
vier neue Häuserblöcke ersetzt.
Nach 1870 haben sich die
Juden auch in anderen Stadtteilen angesiedelt, blieben allerdings
irgendwie mit dem alten Ghetto verbunden, wo immer noch
Referenzpunkte der römisch jüdischen Gemeinschaft geblieben sind.
Der Fischmarkt und die
Küche des Ghettos
Die Fischbrühe, ist eine
Spezialität die heute wieder gesucht und sogar als Köstlichkeit
gepriesen wird; sie entstand ursprünglich weil das Ghetto die
verkommenste und schmutzigste Zone der Stadt war, neben dem
Denkmalkomplex von Kaiser August, rund um das Teatro Marcello, wo im
Mittelalter der Fischmarkt gehalten wurde: die Nähe vom Flusshafen
Ripa Grande war der Anlegepunkt der mit Fisch beladenen Booten die
von Ostia kamen.
Die Abfälle wurden in der
Nähe der Kirche Sant'Angelo in Pescheria vom Stadtteil Rione
Sant'Angelo angehäuft. Die jüdischen Frauen sammelten Köpfe, Gräte
und weggeworfene Fische die nur gekocht verwendbar waren. Es entstand
somit eins der Gerichte die typisch der römischen und besonders im
Ghetto volkstümliche Küche sind. Früher war es ein einfaches Essen
für arme Leute , heute wird es raffiniert zubereitet und sehr oft in
den besten Restaurants der Zone angeboten.
Bezüglich dem Fischmarkt
ist noch zu erwähnen, dass an der rechten Seite der Passage
Sant'Angelo eine 1,13 m grosse Gedenksteinplatte eingemauert ist,
worauf auf Latein geschrieben steht, dass dem Gremium "Conservatori
dell' Urbe" deren Mitglieder vom Volk gewählt wurden, den Kopf
und das erste Körperteil, bis zur ersten Schwimmflosse (usque ad
primas pinnas inclusive),von allen Fischen zugeteilt werden mussten,
welche länger als die Gedenkplatte waren. Dieses abzugebende
Fischteil ist des Öfteren das Bestschmeckenste Stück vom Fisch.
3 TAGE DIE IHNEN GESTATTEN EINE N
GESAMTEN EINDRUCK VON ROM ZU ERHALTEN, bis auf den nächsten Besuch …
AUFWIEDERSEHEN ROM
ANGEBOT: 3 TAGE AUFENTHALT
IN ROM BEI DEM B&B ACQUEDOTTI ANTICHI
3 Tage in Doppelzimmer 200
Euro (zusätzliches Bett 20 Euro täglich)
Nicht gültig für
verlängerte Wochenende und Feiertage.